
Heiligenbilder gehören zu den ältesten Bildformen der europäischen Kunstgeschichte. Über Jahrhunderte hinweg begleiteten sie Menschen im Gebet, im Alltag, in Momenten der Hoffnung und der Entscheidung. Ihre Bildsprache war stets an ihre Zeit gebunden – und veränderte sich mit ihr.
Zeitgenössische Heiligenbilder sind künstlerische Arbeiten, die Figuren der christlichen Tradition in eine gegenwärtige Bildsprache übersetzen und für heutige Räume gedacht sind.
Auch heute stellt sich diese Frage:
Wie können zeitgenössische Heiligenbilder in modernen Räumen wirken?
Ulrike Rainer entwickelt in ihrem Wiener Atelier Wonnereich seit mehreren Jahren kontinuierlich eine eigenständige Bildsprache, die Figuren der christlichen Tradition in eine reduzierte, gegenwärtige Form übersetzt. Ihre Arbeiten sind weder historische Zitate noch Reproduktionen, sondern zeitgenössische künstlerische Positionen, die aus der Überlieferung heraus entstehen und im Heute verankert sind.
Eine Auswahl zeitgenössischer christlicher Kunstwerke aus dem Atelier Wonnereich finden Sie unter Ausgewählte Werke.
Heilige als Ausdruck innerer Haltung
Die dargestellten Figuren erscheinen manchmal ruhig, fast statisch, manchmal dynamisch – bis hin zu den Motiven des Zyklus der „Heiligen Tänzer„. Bewegung und Stillstand stehen dabei gleichberechtigt nebeneinander.
Die Heiligen in den figurativen Bildern stehen für etwas Zeitloses: Haltung, Standfestigkeit, Gelassenheit, Mut – aber auch Kreativität, Tatkraft und Empathie. Sie zeigen sich als Jägerinnen des Lichts, als Krieger im Kampf gegen die Dunkelheit, als Bauherrinnen von Festungen, als Suchende in der Wüste.
Diese Bilder laden nicht nur zur Betrachtung im theologischen Sinn ein, sondern zur stillen Begegnung mit Menschen, die Großes bewirkten.
Mehr zur Künstlerin und zur Entstehung dieser Arbeiten finden Sie auf der Seite Über Atelier Wonnereich.
Material als Bedeutungsträger
Alle Arbeiten von Ulrike Rainer entstehen handgemalt auf hochwertigem Büttenpapier. Echtes 23 kt Blattgold und rote Dokumententinte zeichnen Figuren, Symbole oder Spuren auf das handgeschöpfte Papier.

Gold ist hier kein Ornament. Es fungiert als Lichtträger: als ruhige Fläche, als feine Linie oder als wilder Pinselstrich, der sich mit Raum, Tageszeit und Blickwinkel verändert. Es steht für Offenheit und Transzendenz, ohne sich aufzudrängen.
Auch die rote Tinte ist bewusst gewählt. In der Bildsprache von Ulrike Rainer steht sie für Märtyrer und Märtyrerinnen – Menschen, die für ihre innere Überzeugung den Tod in Kauf genommen haben. Rot markiert hier nicht das Dramatische, sondern die Konsequenz einer Haltung.

Ein Teil der Werke ist auf im Atelier kontrolliert gerosteten Eisenplatten befestigt. Diese Eisenplatten wirken nicht als klassischer Rahmen, sondern erweitern das Bild räumlich. Sie schaffen einen bewussten Kontrast zwischen Farben, Formen und Materialien – und zugleich zwischen Welten:
Eisen als Zeichen der Erde, Gold als Verweis auf den Himmel, Tinte als Ausdruck des Menschen dazwischen.

Christliche Kunst für heutige Räume
Die zeitgenössischen Heiligenbilder von Ulrike Rainer sind für heutige Lebens- und Arbeitsräume gedacht. Sie fügen sich in unterschiedliche Kontexte ein, weil ihre Bildsprache zeitlos ist.
Die Werke wirken ebenso in klaren Stadtwohnungen wie in rustikalen Räumen, in alten Bauernhäusern wie in einer nüchternen studentischen Stadtwohnung, in einem Chalet ebenso wie in einem eleganten Apartment am Meer. Sie finden ihren Platz in modernen wie klassischen Lebens- und Arbeitsräumen: in Wohnungen, Ateliers, Büros, Praxen, Hotels. Sie treten nicht in Konkurrenz zum Raum, sondern stabilisieren ihn.
Sie sind präsent, ohne laut zu sein.
Zwischen Überlieferung und Gegenwart
Die dargestellten Heiligen stammen aus der christlichen Tradition: Katharina von Alexandrien, Elisabeth von Thüringen, Jeanne d’Arc, Christophorus und Georg, Engel und Erzengel, Märtyrerfiguren. Ihre Geschichten sind Teil des kulturellen Gedächtnisses Europas.
In den Arbeiten von Ulrike Rainer werden diese Figuren nicht historisiert. Sie werden aus zeitgebundenen Darstellungsformen gelöst und in eine zeitlose, gegenwärtige Form überführt. Daraus entsteht ein Spannungsfeld zwischen Überlieferung und heutiger Wahrnehmung.
Die Bilder geben nicht immer eine Deutung vor. Sie lassen Raum.
Eine Kunst der Reduktion
Die Bildsprache von Wonnereich ist von bewusster Reduktion geprägt. Linien sind kraftvoll oder zart, dem Ausdruck verpflichtet, nicht ornamental. Flächen bleiben offen. Das Wesentliche steht im Vordergrund.
Diese Reduktion ist kein Verzicht, sondern eine Entscheidung. Sie ermöglicht es den Bildern, auch jenseits explizit religiöser Kontexte zu wirken – als Zeichen von Ruhe, Konzentration und innerer Ordnung.
Viele Besitzer berichten, dass die Bilder mit der Zeit an Bedeutung gewinnen. Nicht durch Erklärung, sondern durch Präsenz.
Für Menschen mit Sinn für Tiefe
Die Arbeiten aus dem Atelier Wonnereich richten sich an Menschen, die Kunst als Teil ihres Lebensraumes verstehen. An Menschen, die Materialität, Stille und Bedeutung schätzen – unabhängig von Konfession, aber offen für spirituelle Dimensionen.
Die Bilder sind keine Antworten. Sie sind Angebote.
Atelier Wonnereich – Ulrike Rainer
Ulrike Rainer ist Gründerin und künstlerische Leiterin des Atelier Wonnereich in Wien. Alle Arbeiten entstehen in Handarbeit, als Unikate oder streng limitierte Serien von bestimmten Motiven, die dennoch Unikatcharakter besitzen. Neben bestehenden Motiven realisiert sie auch maßgefertigte Werke, auf Wunsch mit spezifischem Heiligenbezug.
Atelier Wonnereich steht für eine zeitgenössische Form christlicher Kunst: ruhig, reduziert, gegenwärtig – und der Tradition verpflichtet, ohne sie zu wiederholen.

